Zusammenfassung Pascal

  1. Definition „Neue Medien/ Digitale Medien“:
  • elektronische Medien, die mit digitalen Codes arbeiten
  • Kommunikationsmedien
  • Zur Digitalisierung , Berechnung, Aufzeichnung, Speicherung, Verarbeitung, Distribution u. Darstellung
  • immer an ihre Verwendungszeit gebunden (vgl. Böhm, 2012)

à Mediales = menschlichen Fähigkeiten bei der Mediennutzung

 

  1. Medienkultur eröffnet neue Entwicklungsmöglichkeiten

„Spielräume des Lebens“ (G.E. Schäfer)

  • Erfahrungsräume im Säuglingsalter
  • Übungsräume für Vorstellungsbildung u. Spracherwerb
  • Spielräume für den Aufbau eines Selbstbildes und eines Weltbildes
  • Erfahrungs- u. Erkundungsräume für reflexiven Zeichengebrauch u. Identitätsbildung
  1. Medienbildung

... Prozess, der sich über das ganze Kinder- und Jugendalter hinweg vollzieht, kann durch pädagogische Maßnahmen angeregt, ausgelöst u. unterstützt werden. (Spanhel, 2010d)

 

Medienbildung als Teil der Persönlichkeitsbildung:

  • reflektiert mediale Gestaltung der Bildungsräume u. d. darin ablaufenden Kommunikationsprozesse
  • erfordert Wissen über mediale Kommunikationsmöglichkeiten u. die Fähigkeit zur Metakommunikation
  • grundsätzlich an Sprachbildung gebunden (Spanhel, 2006, S.205)
  • bezieht sich auch auf den inhaltlichen Aspekt des Lernens

 

  1. Medienbildung als Herausforderung und Chance für das Bildungssystem
  • Möglichkeiten zur medialen Konstruktion haben sich vervielfacht (vgl. Spanhel, 2013, S.51)
  • Einsatz d. neuen Medien im Unterricht bietet riesige Chancen
  • Schule muss sich auf mediale Konstruiertheit besinnen…

Musik

Theorien zur Medienbildung

  • Bastian: Musik als Bestandteil menschlicher Selbstverwirklichung
  • Spahnel: Medienaktivität als Identitätsentwicklung
  • Barthelmes & Sander: Thematische Wahrnehmung und Umdeutung
  • Suppan: Sozialer Gebrauch von Medien/Musik

Antwort der Musikpädagogik

Vielseitige Nutzung aller Medien in den Bereichen:

  1. Medien in der Musikpraxis
  2. Als Lernhilfsmittel
  3. Zur Vermittlung von Medienkompetenz

Nach Pabst-Krüger, 2006

 

Methoden

A) Musikalische Lebenswelt darstellen

B) Podcasting

C) Castingshows

D) Mediale Großereignisse
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Quelle: pixabay.com; Angelo_Diorgano: CC0

JIM Studie & Musikunterricht

JIM (Jugend, Information, Media) 2015:

  • Musik hat zwischen dem Internet und der Smartphone nutzung den zweithöchsten Stellenwert bei Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren
  • 3/4 von den befragten hören mehrmals pro Woche Radio
  • Youtube als wichtigste Informationsquelle für Musik

http://www.mpfs.de/index.php?id=676&L=0

Exemplarischer Unterricht mit iPads

Literatur

Mathematikunterricht (MU)

 

Rückblick Mediennutzung im MU

  • Griech. Antike: Zirkel & Lineal (Euklid von Alexandria, etwa 365 bis etwa 300 v. Chr. https://matematickasekcija.files.wordpress.com/2011/12/euclid2.jpg), später Tafelwerke, Rechenstab, Tafel & Kreide (Klassische Medien)
  • Ende der 1960er Jahre: "EDV" im Unterricht, erste elektronische Tischrechner, Erlernen einer Programmiersprache
  • Anfang der 1970er Jahre: Verbreitung erster elektronischer Taschenrechner & erste Einsätze im Mathematikunterricht
  • 1978: ca. 50% der Real- und Gymnasialschüler (7.-10. Kl.) besitzen Taschenrechner, 90% haben ihn schon benutzt
  • Seit 1980er Jahren: Einsatz von PCs in Schulen

Mediennutzung heute im MU

  • Beamer, Digitalkamera, DVD, stationäre Datensammlung (Server), Smartphone, Internet, Smartboard, Laptop, Tablet, PC

Aktuelle Softwaretypen

Warum eigentlich Neue Medien?

  • Aufwachsen in einer medialisierten Alltagswelt (siehe BITKOM-Studie)
  • Medienbildung als Grundlage für Lebensbewältigung in der Mediengesellschaft
  • Medienbildung als Herausforderung und Chance für das Bildungssystem                                      (Nach Spanhel, 2013)

  • Erfolgreiches Lernen durch Einfügen / Verknüpfen in / mit eigenem Vorwissen (Päd. Psy.)

BITKOM-Studie zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen

  • 20% der 6- bis 7-Jährigen nutzen Smartphones der Eltern oder eigene Geräte, bei den 12- bis 13-Jährigen schon 85%
  • rund ein Drittel jeden befragten Alters nutzt Tablets
  • im Schnitt 79% aller Befragten Kinder und Jugendlichen nutzen einen Laptop bzw. stationären Computer
  • mit 91% TV / SmartTV am meisten verbreitet
  • 51% der 10- bis 11-Jährigen können Textdokumente bearbeiten, 52% E-Mails versenden, 84% sich selbstständig im Internet bewegen
  • ab 12 Beherrschen von Fotobearbeitung häufig, Erstellen von Tabellen, Präsentationen kein Problem
  • ein Drittel aller 16- bis 18-Jährigen verschlüsselt Daten/Mails, 26% können Websites erstellen, 24% sind des Programmierens mächtig
  • Internetnutzungsdauer steigt zwischen 12 und 13 rasant an (fast Verdreifachung)
  • höchstens 39% berichten, dass ihre Eltern regelmäßig mit ihnen über Interneterfahrungen sprechen!!!!!

Vorteile Neuer Medien im MU

  • leichte Abänderbarkeit von Formvariablen liefert unmittelbare und neue Einblicke in die Parameterabhängigkeit von Funktionsgraphen und geometrischen Konstruktionen (https://youtu.be/EXWA0H5EW9U)
  • erlauben eigenständige Entdeckungen und Realisierungen von komplexeren Lösungen (https://youtu.be/ro05X6rg5mg)           (Nach Hischer, 2013)

  • Vorbereiten & Speichern aufwändiger Konstruktionen / Lösungen, die dann in Einzelschritten abgerufen & dargeboten werden können
  • Hohe Motivation der SuS, bei Nutzung Neuer Medien; -> erleichterte Stoffzugänge

Nachteile/Risiken Neuer Medien im MU

  • Primärerfahrungen mittels Neuer Medien können Fehlvorstellungen bewirken (z. B. Pixelkette vs. Gerade)
  • Stabile Wissensverankerung wird nicht durch Schnelligkeit verankert, sondern durch Entschleunigung
  • Einschleichen einer unkrtitischen Technikgläubigkeit bei unreflektierter Nutzung        (Nach Hischer, 2013)
  • Auslagern von math. Fertigkeiten
  • Selbstständige Nutzung erfolgt meist stumm oder mit Hilfe der Alltagssprache
  • Relativ gleiches Medienkompetenzniveau der SuS notwendig zum eigenständigen Arbeiten, sonst unfair
  • Mangelnde Kompetenz des Lehrkörpers und Störungen des Betriebs verzögern den Unterrichtsverlauf (Abhängigkeiten)

Fazit

  • Nachdenken (gerade!) bei Neuen Medien weiterhin angesagt, um sich nicht von schönen (aber falschen) Ergebnissen verühren zu lassen (Hischer, 2013)
  • Erst das (math.) Problem, dann die evtl. Wahl des didaktisch passenden Mediums
  • Geplanter, (lern)zielorientierter und zeitlich begrenzter Einsatz neuer Medien sinnvoll, kein Do-it-yourself-Stundenfüller
  • Selbstständige Nutzung für Festigung, sonst angeleitet / moderiert / kommuniziert durch Lehrende (Fachsprache)
  • Kritische Auseinandersetzung der SuS mit Neuen Medien fördert "mediale Sozialisation" (Hischer, 2013, S.353), also Medienbildung
  • Medienerziehung / -bildung in Schule notwendig, da sie sonst kaum stattfindet (siehe BITKOM-Studie S. 71-72)

Literaturverzeichnis

  • Spanhel, Dieter (2013): Der Prozess der Medienbildung bei Kindern und Jugendlichen. Eine bildungstheoretische Perspektive. In: Pirner, Manfred L.  /  Pfeiffer, Wolfgang / Uphues,  Rainer (Hrsg.): Medienbildung in schulischen Kontexten. Erziehungswissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven. Unter Mitarbeit von Andrea Roth. Schriftenreihe Medienpädagogik interdisziplinär, Band 9, München, S. 39-56
  • Hischer, Horst (2013): Mathematikunterricht und Medienbildung. In: Pirner, Manfred L.  /  Pfeiffer, Wolfgang / Uphues,  Rainer (Hrsg.): Medienbildung in schulischen Kontexten. Erziehungswissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven. Unter Mitarbeit von Andrea Roth. Schriftenreihe Medienpädagogik interdisziplinär, Band 9, München, S. 339-362
  • BITKOM-Studie (2014): Jung und vernetzt. Kinder und Jugendliche in der digitalen Gesellschaft. Herausgeber:
    BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V.
    Albrechtstraße 10 | 10117 Berlin-Mitte, Hyperlink (2.5.2016): https://www.bitkom.org/Publikationen/2014/Studien/Jung-und-vernetzt-Kinder-und-Jugendliche-in-der-digitalen-Gesellschaft/BITKOM-Studie-Jung-und-vernetzt-2014.pdf

Geschichte

Geschichtsunterricht und „neue Medien“

  • Das Fach der Quellen (Bilder, Filmdokumente, Bücher, Dokumente, Gegenstände,…)
  • Möglichkeiten durch „Neue Medien“:
  1. Verfügbarkeit von Medien/Quellen jeder Zeit
  2. Bilddatenbanken
  3. Volltextzugänge
  4. Filmdokumente
  5. Audioquellen
  6. digitale Zeitzeugenportale
  • Weitere Möglichkeiten durch
    • Hypertexte
    • Virtuelle Rundgänge durch Museen
    • Errichtung virtueller Museen
    • Institutionen auf Facebook
    • Apps vor Ort

 

Aber:  

  • Öffentlicher Zugang (teilweise nicht fachwissenschaftlich belegt)
  • manipulierbarer als je zuvor (CGI Technik)

Wie sieht es mit der Praxis aus?

KIM (Kinder + Medien, Computer + Internet) Studie 6- 13 Jahren

  • Fernsehen an 1. Stelle (KIKA, Super RTL) 
  • Radio mit Familie
  • Bücher
  • Computer eher sporadisch 
  • Handynutzung erst ab 10 Jahren
  • Mediennutzungsregeln durch Eltern

Was bedeutet das für den Geschichtsunterricht? 

  • Nutzung der neuen Medien muss erst eingeführt werden
  • Grund für die Einstellung "Geschichte ist langweilig" ?
  • Nutzung der "interessanten Medien" meist erst in den höheren Klassen/ Altersstufen