Proč jsme se učily slovíčka jako drahoušek, sněhová vločka a husí kůže?
Schon an unserem Anreisetag kreuzten viele neue, teilweise mehr und teilweise weniger im Alltag gebräuchliche Wörter unseren Weg, die wir auf Schildern, in Speisekarten, an Gebäuden und Autos lasen oder durch Nachfragen an die tschechischen Muttersprachler erfuhren. Zwei eng beschriebene Blätter und viele Fotos von Aufschriften sind Zeugnisse dieser Lern- und Austauschprozesse.
Da die Wortansammlungen auf den Blättern zum Teil in ihrer Verknüpfung für Außenstehende nicht ganz nachvollziehbar sind, sollen im Folgenden ausgewählte Besonderheiten von mir als Verfasserin des „Beweisstückes“ kontextualisiert und begründet werden.
Der Sammlung erster Teil
Am Abend unserer Ankunft, als wir gemeinsam in der Pizzeria auf dem Campus auf unser Essen warteten, schnappte ich einen Gesprächsfetzen von Frau Bourová auf, die neben mir saß. Es ging um den Titel eines tschechischen Filmes, den ich nicht sofort verstand und der mir dann übersetzt wurde. Unter anderem gewann ich dabei Kenntnis davon, dass das Wort drahoušek dem deutschen „Schätzchen“ entspricht und auch ironisch verwendet werden kann. Ist das für das Alltagsleben in Tschechien überlebenswichtig? Wer weiß, doch spannend ist es schon, deshalb wurde das Wort flugs notiert. An einem anderen Tag gesellte sich übrigens noch das Wort miláček als ähnlich potentiell interessante Vokabel dazu, die uns die tschechischen Studierenden nach einem Blick auf den Zettel amüsiert verrieten.
Natürlich wurde auch während des Pizzaessens Konversation geführt, vor allem auch mit den beiden tschechischen Studenten Michal und Lukáš, die sich später am Abend der Gruppe anschlossen. Unter anderem wurden die verschiedenen Bahnanbieter besprochen und die höchstwahrscheinlich für Bahnfahrende in Tschechien nicht ganz untypische zpoždění beklagt. Tatsächlich verhalf dieses Wissen dann zur Erkenntnis beim Lesen auf der Bahnanzeigetafel, was die Minutenanzahl hinter dem EC nach Hamburg Altona auf der Rückfahrt bedeutet...
Außerdem erfuhren wir, dass in Pardubice schon in Vorbereitung des vánoční trh ein vánoční stromeček in der Innenstadt errichtet wurde – zwei sehr gut zur Jahreszeit passende Wörter kamen damit dazu.
Der Sammlung zweiter Teil
Eines Morgens blickte ich aus dem Fenster unseres Wohnheimzimmers und beobachtete die vorbeifahrenden Laster. Einer hielt an der Ampel und ließ mir Zeit zum Lesen der Aufschrift: „Každý den s úsměvem!“ Ein sympathisches Motto, wie ich später herausfand: Jeder Tag mit einem Lächeln!
Beim folgenden Frühstück entzifferten wir die verschiedenen angeschriebenen Gerichte, die von der Cafeteria angeboten wurden, wobei auch die Aufschrift an der Vitrine „Výrobky jsou určeny k okamžité spotřebě“ in unser Blickfeld rückte. Bei den leckeren Dingen wie Joghurt mit Bananen und Schokoladensauce, belegten Baguettes und Salaten käme es auch gar nicht infrage, sie nicht sofort zu verzehren!
Der Sammlung dritter Teil
Auf der kleinen Dampferfahrt wurden die Gespräche durch die angebotenen Getränke und Kuchenspezialitäten wie den medovník beflügelt. Die Wortschatzerweiterung ging in Richtung positive Adjektive weiter, wie krásný, úžasný, skvělý...
Am Abend nach der Dampferfahrt begleiteten uns noch Petra und Leoš in eine Bar auf dem Campus, in der die Gespräche weitergingen. An der Wand hing eine Plüsch-sněhová vločka, durch welche inspiriert wir nach dem Wort dafür fragten und eine Parallele zu ovesné vločky ziehen konnten, die zuvor in unserem Unterricht in Leipzig zu Lebensmitteln als eine der Spezialvokabeln gelernt wurde. Außerdem erfuhren wir noch einige Wörter durch Petras sehr sprudelndes Erzählen, zum Beispiel in ihren Ausführungen zum Hören von Musik die sehr spezielle Vokabel husí kůže.
Der Sammlung vierter Teil
Wenn eine Bezeichnung zu dem Gesehenen so gut passt, lernt sie sich viel leichter. So war für mich der Ort Litomyšl, den wir besuchten, die ideale Verbildlichung des Wortes městečko – ein malerisches Städchen aus einer anderen Zeit.
Auch Worte zur Verabschiedung können sehr wichtig sein, gerade dann, wenn man die Begegnungen als sehr angenehm und motivierend empfunden hat. Deshalb durften auch die Ausdrücke nicht fehlen: Těšilo mě, díky moc za všechno!
Model Pernštýnského náměstí z pardubické památkové reservace v měřítku 1:100. Pro město Pardubice zhotovili umělecký štukatér František Tomyška, Zdeněk Bína, Josef Pulc. Předlohou modelu byl stavební stav z roku 1995.
Modell des Perstein-Platzes aus der Pardubitzer Denkmalpflege im Maßstab 1:100. Für die Stadt Pardubice fertigten dies die Kunststukkateure František Tomyška, Zdeněk Bína und Josef Pulc an. Vorlage des Modells war der Bauzustand im Jahr 1995.
Weitere gesammelte Vokabeln:
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
= Jablko nepadá daleko od stromu.
Mond = měsíc
Sonne = slunce
Schmetterling = motýl
Katze = kočka
Herz = srdce
herzlich= srdečný
niedlich = roztomilý
Quatsch = blbost
genießen = užívat si
Der Durchgang, den wir in Litomyšl als Weg zu unserem Bus nahmen:
fortna, která v 15. století spojovala tzv. nové, čili "horní město" se starým "dolným městem" = Durchgang, der im 15. Jahrhundert die sogenannte neue, also "Oberstadt" mit der alten "Unterstadt" verband
Die Werbung für einen Baumarkt in Pardubice:
bud´ vybaven = ausgerüstet werden ... wie "Sei ausgerüstet!"